Blogeintrag 06 - wir haben endlich Internet gefunden 😉

Mit Hassan ging es in rasantem Tempo Richtung Erg Chebbi in das Camp Sahara Garden. Ein Traum aus 1001 Nacht. Nach einem sehr netten Empfang richteten wir uns gemütlich ein und wurden von Peter, einem Schweizer der mit seinem Hund unterwegs ist, zum Essen eingeladen. Wir verbrachten einen angenehmen Abend zusammen, lauschten Peters Reise-Geschichten, erzählten selbst etwas über unsere weiteren Pläne und fuhren dann am nächsten Tag eine große Runde durch den Erg.

Das Fahren durch den Sand machte richtig Spaß, die Dünenlandschaft war wunderschön anzusehen – aber absolut nichts im Vergleich zu dem, was wir einige Wochen später in Mauretanien zu sehen bekommen.

Karli und der T3 performen sehr gut im Sand, hier haben wir nun das Video dazu …

Wir wollten weiter in Richtung Süden zum Erg Chigaga und fuhren entlang eines Teilstücks der Rallye Dakar durch steinige, staubtrockene Landschaft. Aufgrund einer Fehlinformation, es gäbe entlang dieser Strecke eine Tankstelle, mussten wir jedoch auf halbem Weg wieder umkehren. Das Risiko hier liegen zu bleiben, war uns dann doch zu groß.

Wir entschieden nun auf direktem Weg nach Marrakech zu fahren, wo uns Calvin und Susi eine neue Benzinpumpe aus der Heimat mitnahmen – DANKE nochmal für eure Hilfe 🙂

Am Weg dorthin fuhren wir durch die Stadt Ouarzazate, wo wir zufällig beim Filmstudio „Atlas Corporation“ vorbei kamen, wo unter anderem für Game of Thrones gedreht wurde. Das ist das Schöne am Reisen, man erlebt immer kleine Überraschungen …

Etwas später und ein paar Meter höher änderte sich die Landschaft und es wurde winterlich im hohen Atlas …

Schnell wieder weg aus der Kälte, nach einem weiteren Tag on the road erreichten wir Marrakech, wo Karli den 15.000er Service am Bus machte und ich eine Generalsanierung im Innenraum vornahm – da wir mit 2-Zonen Klimaautomatik fahren (offenes Fenster links und rechts) und die Heckklappe auch nicht ganz dicht ist, hat sich etwas Sand angesammelt.

Wir trafen uns ein paar Tage später mit Calvin und Susi in Marrakech und verbrachten ein bisschen Zeit miteinander. Ein glücklicher Zufall für uns, dass die beiden zu dieser Zeit Urlaub in Marrakech machten und gleichzeitig auch sehr schön, dass genau solche Zufälle alte Freunde wieder zusammenbringen.

Wir drehten eine Runde durch die Medina von Marrakech. Eine sehr schöne Altstadt, jedoch hat uns die von Fes besser gefallen und irgendwann hat man auch genug vom städtischen Trubel. Die Temperaturen sind auch schon sehr sommerlich, zur Mittagshitze durch die Stadt zu laufen ist kein Spaß.

Am nächsten Tag machten wir uns langsam auf den Weg Richtung Südmarokko, wir wollten nun ein paar Meter machen.

Als letztes Abenteuer in Marokko hatten wir die Plage Blanche am Programm, ein sandiger Küstenabschnitt im Süden Marokkos, der auf einer Strecke von ca. 30 km nur bei Ebbe befahrbar ist.

Hier trafen wir eine Gruppe von deutschen Geländefahrern: Martina mit Hans-Peter und Hund Lupo, Hasso und Moritz. Anfangs standen wir gemeinsam bei der Abfahrt zum Strand und führten Smalltalk, verabschiedeten uns aber wieder voneinander. Etwas später entschieden Karli und ich uns mal ganz unauffällig diesem Konvoi anzuschließen, da wir nicht genau wussten ob hier gerade Ebbe oder Flut ist und dachten, dass die Kollegen sehr vertrauenswürdig aussehen und bestimmt über bessere Informationen verfügen als wir. Ein bisschen später an diesem Tag, nachdem wir die 30 km Strand gemeinsam gefahren sind (wir waren zu diesem Zeitpunkt auch schon offizielle Konvoi-Mitglieder), saßen wir gemeinsam in den Dünen beim Lagerfeuer und genossen das herrliche Ambiente in mitten von Sand und Stille. Das war für uns bisher einer der schönsten Übernachtungsplätze. Ein ganz großes DANKE an euch für das herrliche Abendessen und an Moritz für die zwei Dosen San Miguel, noch nie hat Bier so gut geschmeckt 😉

Die spektakuläre Anfahrt zur Plage Blanche machte ebenso Spaß wie das Fahren an der Wasserkante. Auch von dieser Sonderprüfung folgt zu gegebenem Zeitpunkt ein Video …

Im Süden von Marokko wurden wir dann zum ersten Mal von der Polizei angehalten und Karli durfte auch gleich zahlen – 150 Dirhams für 12km/h zu schnell, bei diesem günstigen Tarif darf man sich eigentlich nicht beschweren.

Mit den Polizeikontrollen ging es weiter, es handelte sich aber lediglich um Checkpoints, wo unsere Daten und das Reiseziel aufgenommen wurden – dank dem vorbereiteten „Fiche“ beschränkten sich die Kontrollen meistens nur auf den Austausch eines Zettels und ein bisschen Smalltalk, für mehr reichen unsere Französischkenntnisse leider nicht.

Angekommen in der Westsahara übernachteten wir am ersten Tag einige Kilometer vor Laayoune, der ersten größeren Stadt. Nach einer weiteren Nacht in der Nähe von Boujdour am Strand erreichten wir Dakhla, wo wir den Platz „PK25“ ansteuerten, der vor allem bei Kitesurfern und Wohnmobilfahrern sehr beliebt ist. Dieser Stellplatz hat keine Infrastruktur, ist aber kostenlos und bewacht und eignet sich wunderbar für einen Zwischenstopp auf der Durchreise von Marokko nach Mauretanien.

Die Westsahara hat landschaftlich nicht viel Abwechslung zu bieten. Trotzdem, oder gerade deshalb hat auch diese Gegend irgendwie ihren Reiz, kilometerlange ebene Landschaft, rechts der Atlantik, links so gut wie nichts, da freut man sich wenn am Horizont ein paar Dünen auftauchen. Die Ausnahme bildet die Umgebung um Dakhla, von hier gibt’s einige wenige Fotos, irgendwie haben wir in unserem tranceähnlichen Zustand ein bisschen aufs Fotografieren vergessen …

Nach zwei Nächten am PK25 fuhren wir weiter – nach Mauretanien war es nicht mehr weit. Wir wollten bis kurz vor die Grenze fahren und dann am nächsten Tag einreisen, schafften es aber tatsächlich noch am gleichen Tag über die Grenze.

Alles Nähere zum Grenzübertritt und unseren ersten Erlebnissen in Mauretanien gibt es dann im nächsten Beitrag …

Wir schließen hiermit das Kapitel Marokko, hier seht ihr unsere gefahrene Reiseroute:

Entspannte Grüße aus Atar, Mauretanien

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